Diese Woche haben wir uns endlich für den
Salon International de la Lingerie angemeldet.
Der "SIL" ist die Dessousmesse in Paris im Rahmen der Fashionweek im Januar.
Wir (als zugegebener Maßen) sehr junges Label wurden auf dem Lageplan erfreulich gut platziert, stehen aber anscheinend neben einer
so etablierten Marke, dass wir jetzt schon ein wenig Muffensausen bekommen.
Nachdem die ganze Welt uns nach Paris immer haarklein ausfragt und wir ja gerne alles erzählen würden, aber gar nicht so viel Reden können, gibt's das Ganze nun als Exkurs schriftlich. Da "Chefin vom Dienst"
Scarlett ja auch noch als Freelancer Seminare für Dessousschnitte gibt und in dem Rahmen auch von Studenten häufiger gefragt wird, wie Messeabläufe und Co von Statten gehen, ist dies evtl. auch für andere kleine Labels interessant oder für Leute, die vorhaben mal eines zu werden. :)
Part I - Anreise und Aufbau
Oh Gott, Hilfe und Jippie: Messe.
Ab in den Flieger und von
Berlin nach
Paris!
Zauberhaft ist in der Tat, dass all unsere Muster klein, fein und zart sind und somit tatsächlich in einen einzigen vintage Vuitton Koffer passen. Neben dem absolut überlebenswichtigen Handy (social media Sucht:
facebook &
pinterest!) vermutlich das bestgehütete Reisestück, dass ich nach Möglichkeit kaum aus der Hand gebe, weil ich gradezu neurotisch panisch bin, dass ich am Ende ohne meine Kollektion in Paris stehen könnte. Neue Anziehsachen kann man sich kaufen oder leihen... Eine neue Kollektion nicht.
Leider braucht man noch jede Menge Anderes und das ist immer sperrig und schwer. Kleiderbügel und eine Puppe mieten wir immer. Eine zweite bringen wir mit und dazu noch Werbedisplays, Postkarten, Lookbooks, Preislisten, generell Bürokram (kein Messeleben ohne Tacker!), Dämpfer, usw. Ich habe die Sachen drei Messen lang im Flieger mitgeschleppt und bin letztes mal dazu übergegangen meiner befreundeten Dessousdesignerin,
Britta Uschkamp, die übrigens ganz raffiniert-verspielte Dessous macht, aus Paris ein dickes Paket zu schicken um es am Aufbautag abzuholen. Die paar Euro ist es mir dann doch wert. Und ich bin Britta unglaublich dankbar, dass sie das Paket gehütet hat!
Die Organisatoren der Dessousmesse in Paris haben ein gutes System für Jungdesigner. Man bekommt so etwas wie einen großen Schrank, der als Präsentationsfläche dient. Wenn man ankommt, hat er leider immer den Igitt-Effekt, weil er total eingestaubt und siffig ist. An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass ich das Elend jedes Mal auf's Neue verdränge und natürlich kein Putzzeug dabei habe und am Ende meist mit Taschentüchern und Jutebeutel putze... Meine zauberhafte Assistentin hat jetzt schon die Bitte erhalten mich am Aufbautag zu erinnern, Putzmittel zu kaufen.
Am Vorabend bevor "Le Salon international de la Lingerie ouvre les portes", um die morgendliche Lautsprecherdurchsage zu zitieren, sieht der Stand dann ungefähr so aus, wenn man ihn bekommt: Schick, nicht wahr?
Natürlich sind alle Muster von der Reise durch und durch knitterig und müssen liebevoll aufgebügelt werden. - Und weil Höschen bügeln die reinste Strafarbeit ist, haben wir zur vierten Messe auch endlich begriffen, dass ein Hand-Dämpfer die beste Investition ist, die man vor einer Messe Tätigen kann. Wirklich, das Ding ist ein Geschenk des Himmels. Er sieht ein bisschen aus wie eine Laserwaffe aus Star Trek. Nur das vorne halt heißer Dampf rauskommt.
Noch etwas, dass wir aus Erfahrung gelernt haben: Die Feststellschrauben der Strahler funktionieren für gewöhnlich nicht so recht.
Abends ist es an der Seine übrigens sehr schön. Tagsüber auch. Aber tagsüber sehen wir von Paris leider immer nur das Expo- Gelände. ;)
In Part II werden wir euch dann ein bisschen was von der Messe zeigen.
♡,
euer liw-Team
PS: Eigentlich kümmert sich unsere bezaubernde Assistentin Rina um den Blog. Aber da sie letztes Mal in Paris leider noch nicht dabei war, ist der Messebericht von mir (Scarlett) geschrieben worden.